Solaranlage selbst bauen und installieren: Vor- und Nachteile

Die Nutzung erneuerbarer Energien ist in Deutschland von großer Bedeutung. Insbesondere die Solarenergie erfreut sich immer größerer Beliebtheit, da sie umweltfreundlich und unerschöpflich ist. Wer eine Solaranlage für den Eigenbedarf nutzen möchte, kann diese entweder professionell installieren lassen oder die Solaranlage selbst bauen und installieren. In diesem Artikel sollen die Vor- und Nachteile einer selbstgebauten Solaranlage sowie die Schritte zum Bau und zur Installation beschrieben werden. Auch die Kosten und Risiken beim Eigenbau werden beleuchtet. Eine Familie installiert eine Photovoltaikanlage selbst

Vorteile einer selbstgebauten Solaranlage

Eine selbstgebaute Solaranlage bietet verschiedene Vorteile. Der wichtigste Vorteil ist die Kosteneinsparung. Wer eine Solaranlage selbst baut und installiert, spart in der Regel erhebliche Kosten gegenüber einer professionellen Installation. Auch die Unabhängigkeit von Energieversorgern ist ein großer Vorteil. Wer eine Solaranlage selbst betreibt, ist nicht auf einen externen Anbieter angewiesen und kann seine Energieversorgung selbst in die Hand nehmen. Ein weiterer Vorteil ist der Beitrag zum Umweltschutz. Solarenergie ist eine saubere und nachhaltige Energiequelle, die einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leistet.

Nachteile einer selbstgebauten Solaranlage

photovoltaik installation modell Allerdings gibt es auch Nachteile beim Eigenbau einer Solaranlage. Zum einen ist technisches Know-how erforderlich, um eine Solaranlage selbst zu bauen und zu installieren. Insbesondere bei der Elektrik müssen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Risiken zu vermeiden. Zum anderen sind die Haftungs- und Garantiebedingungen bei einer selbstgebauten Solaranlage eingeschränkt. Eine professionelle Installation bietet in der Regel bessere Garantie- und Haftungsbedingungen. Darüber hinaus ist der Arbeitsaufwand beim Eigenbau einer Solaranlage sehr hoch. Der Bau und die Installation einer Solaranlage erfordern Zeit und Mühe.

Schritte zum Bau einer Photovoltaik-Anlage

Wer eine Solaranlage selbst bauen und installieren möchte, muss bestimmte Schritte befolgen. Zunächst ist eine gründliche Planung erforderlich. Dazu gehört die Berechnung des benötigten Strombedarfs und die Auswahl der richtigen Komponenten wie Solarplatten, Wechselrichter und Batterien. Anschließend müssen die Materialien beschafft und die Installation geplant werden. Der Bau der Solaranlage umfasst dann die Montage der Solarmodule und die Installation des Wechselrichters und der Batterien. Abschließend erfolgt der Anschluss ans Hausnetz. Eine komplette Schritt für Schritt Anleitung können wir hier allerdings nicht geben. Hier spielen zu viele Varianten eine Rolle. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ziehen Sie immer einen Fachmann zu Rate!

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Tipps zur Planung und Installation

Für einen erfolgreichen Eigenbau einer Solaranlage sind einige Tipps zur Planung und Installation hilfreich. Zu den Tipps zur Planung und Installation gehören:

  • Die Ausrichtung der Solarmodule ist ein wichtiger Faktor für eine optimale Leistung. Es empfiehlt sich, die Solarmodule in Richtung Süden auszurichten, um eine maximale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.
  • Die Auswahl der richtigen Komponenten ist ebenfalls entscheidend für eine effektive Solaranlage. Es ist wichtig, qualitativ hochwertige Solarmodule, Wechselrichter und Batterien zu wählen, die zu den individuellen Anforderungen passen.
  • Sicherheitsvorkehrungen müssen bei der Installation beachtet werden. Der Umgang mit Elektrizität erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen, um Unfälle zu vermeiden. Auch die Montage auf dem Dach erfordert spezielle Sicherheitsvorkehrungen.
  • Genehmigungen müssen für den Bau einer Solaranlage eingeholt werden. In einigen Fällen sind Baugenehmigungen oder Anmeldungen bei Netzbetreibern erforderlich. Es ist wichtig, sich vorab zu informieren, um mögliche rechtliche Probleme zu vermeiden.

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Wartung und Pflege einer selbstgebauten Solaranlage

Eine regelmäßige Wartung und Pflege einer selbstgebauten Solaranlage ist wichtig, um eine maximale Leistung und Langlebigkeit zu gewährleisten. Dazu gehören:

  • Reinigung der Solarmodule: Staub, Schmutz und andere Ablagerungen können die Leistung der Solarmodule beeinträchtigen. Eine regelmäßige Reinigung ist daher wichtig.
  • Überprüfung der Leistung: Eine regelmäßige Überprüfung der Leistung der Solaranlage ist wichtig, um mögliche Defekte frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
  • Austausch defekter Komponenten: Wenn Komponenten wie Solarmodule, Wechselrichter oder Batterien defekt sind, sollten sie schnellstmöglich ausgetauscht werden, um eine maximale Leistung der Solaranlage zu gewährleisten.

Kostenvergleich zwischen selbstgebauter und professionell installierter Solaranlage

Ein Kostenvergleich zwischen einer selbstgebauten und professionell installierten Solaranlage ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für den Eigenbau. Eine selbstgebaute Solaranlage ist in der Regel deutlich günstiger als eine professionell installierte. Dabei können die Kosten jedoch stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren wie der Größe der Anlage und der Qualität der Komponenten ab. Langfristige Energieeinsparungen können jedoch erheblich sein, und die Investitionskosten können sich schnell amortisieren. Hier sind einige Beispielrechnungen für den Kostenvergleich zwischen einer selbstgebauten und professionell installierten Solaranlage:

  • Eine professionell installierte Solaranlage mit einer Leistung von 5 kWp kostet in Deutschland im Durchschnitt etwa 9.000 bis 12.000 Euro. Eine selbstgebaute Solaranlage mit der gleichen Leistung kann je nach Qualität der Komponenten und Größe der Anlage zwischen 5.000 und 8.000 Euro kosten. Die Ersparnis beim Eigenbau beträgt somit etwa 30 bis 50 Prozent.
  • Bei einer professionell installierten Solaranlageentstehen Kosten für die Installation, die in der Regel etwa 30 Prozent des Gesamtpreises ausmachen. Bei einer selbstgebauten Solaranlage entfallen diese Kosten, da der Eigentümer die Installation selbst durchführt.
  • Die Einsparungen bei einer selbstgebauten Solaranlage können sich langfristig erheblich auswirken. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft kann eine Solaranlage mit einer Leistung von 5 kWp in Deutschland pro Jahr etwa 4.500 kWh Strom erzeugen. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh können jährlich etwa 1.350 Euro eingespart werden. Die Amortisationszeit der Solaranlage kann je nach Anschaffungskosten und Energiepreisen zwischen 6 und 12 Jahren liegen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Zahlen nur Schätzungen sind und von verschiedenen Faktoren wie der Größe der Anlage, der Qualität der Komponenten und der geografischen Lage abhängen können. Es ist daher ratsam, eine individuelle Kalkulation durchzuführen, um die genauen Kosten und Einsparungen zu ermitteln.

Risiken und Herausforderungen beim Bau einer eigenen Solaranlage

Beim Eigenbau einer Solaranlage gibt es auch Risiken und Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Zu den wichtigsten Risiken und Herausforderungen gehören:

  • Technische Fehler können zu einer schlechten Leistung oder gar zu Schäden an der Solaranlage führen.
  • Fehlende Genehmigungen können rechtliche Probleme verursachen, die mit hohen Kosten verbunden sein können.
  • Sicherheitsvorkehrungen müssen unbedingt beachtet werden, um Verletzungen und Unfälle zu vermeiden.

Solarmodule und Anbieter für den Bau einer eigenen Solaranlage

Für den Bau einer eigenen Solaranlage gibt es verschiedene Anbieter und Solarmodule. Wir zeigen Ihnen einige davon und auch, wie hoch die Kosten pro Kilowattstunde in etwa sind:

Solarmodul Anbieter Kosten pro Kilowattstunde
Q.PEAK DUO G6+ Hanwha Q CELLS 0,20 – 0,25 Euro
Sunmodule Plus SolarWorld 0,24 – 0,27 Euro
HIT KURO Panasonic 0,24 – 0,27 Euro
REC TwinPeak REC Group 0,24 – 0,27 Euro
NeON 2 LG Electronics 0,25 – 0,30 Euro
PERC Mono JA Solar 0,25 – 0,30 Euro
Eagle Jinko Solar 0,25 – 0,30 Euro
Honey Trina Solar 0,25 – 0,30 Euro
Virtus II Talesun 0,25 – 0,30 Euro
Super Power Suntech Power 0,25 – 0,30 Euro
PEG6 Solar Frontier 0,25 – 0,30 Euro
MonoX Plus LG Electronics 0,27 – 0,32 Euro
Vision Yingli Solar 0,27 – 0,32 Euro
M60 Canadian Solar 0,27 – 0,32 Euro
CS6U-330P Canadian Solar 0,27 – 0,32 Euro

Zusätzliche Informationen zu den Anbietern

  • Hanwha Q CELLS: Hanwha Q CELLS ist ein südkoreanisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Solarmodulen spezialisiert hat. Das Unternehmen ist seit 2012 auf dem deutschen Markt tätig und hat sich als einer der führenden Anbieter von Solarmodulen etabliert. Kunden berichten von einer hohen Qualität der Solarmodule und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • SolarWorld: SolarWorld ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf die Produktion von Solarmodulen und Solarstromsystemen spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet und hat sich als einer der führenden Anbieter von Solarmodulen in Deutschland etabliert. Kunden berichten von einer hohen Qualität der Solarmodule und einem guten Kundenservice.
  • Panasonic: Panasonic ist ein japanisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Solarmodulen und Solarstromsystemen spezialisiert hat. Das Unternehmen ist seit 1975 auf dem deutschen Markt tätig und hat sich als einer der führenden Anbieter von Solarmodulen etabliert. Kunden berichten von einer hohen Qualität der Solarmodule und einem guten Kundenservice.
  • REC Group: REC Group ist ein norwegisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Solarmodulen und Solarstromsystemen spezialisiert hat. Das Unternehmen ist seit 2008 auf dem deutschen Markt tätig und hat sich als einer der führenden Anbieter von Solarmodulen etabliert. Kunden berichten von einer hohen Qualität der Solarmodule und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • LG Electronics: LG Electronics ist ein südkoreanisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Solarmodulen und Solarstromsystemen spezialisiert hat. Das Unternehmen ist seit 2010 auf dem deutschen Markt tätig und hat sich als einer der führenden Anbieter von Solarmodulen etabliert. Kunden berichten von einer hohen Qualität der Solarmodule und einem guten Kundenservice.
  • JA Solar: JA Solar ist ein chinesisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Solarmodulen und Solarstromsystemen spezialisiert hat. Das Unternehmen ist seit 2006 auf dem deutschen Markt tätig und hat sich als einer der führenden Anbieter von Solarmodulen etabliert. Kunden berichten von einer hohen Qualität der Solarmodule und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Jinko Solar: Jinko Solar ist ein chinesisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Solarmodulen und Solarstromsystemen spezialisiert hat. Das Unternehmen ist seit 2008 auf dem deutschen Markt tätig und hat sich als einer der führenden Anbieter von Solarmodulen etabliert. Kunden berichten von einer hohen Qualität der Solarmodule und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Trina Solar: Trina Solar ist ein chinesisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Solarmodulen und Solarstromsystemen spezialisiert hat. Das Unternehmen ist seit 2006 auf dem deutschen Markt tätig und hat sich als einer der führenden Anbieter von Solarmodulen etabliert. Kunden berichten von einer hohen Qualität der Solarmodule und einem guten

Fazit: Eine Solaranlage selbst installieren sollte nur, wer sich wirklich auskennt

Insgesamt bietet der Eigenbau und die Installation einer Solaranlage sowohl Vor- als auch Nachteile. Eine selbstgebaute Solaranlage bietet erhebliche Kosteneinsparungen und eine größere Unabhängigkeit von Energieversorgern. Sie kann auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Allerdings erfordert der Eigenbau technisches Know-how und einen erheblichen Arbeitsaufwand. Es ist wichtig, die Risiken und Herausforderungen des Eigenbaus zu berücksichtigen und die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Wer jedoch die Herausforderungen meistert, kann mit einer effektiven und kosteneffizienten Solaranlage belohnt werden.

Quellenverzeichnis:

  • Bundesverband Solarwirtschaft (BSW)
  • Deutsche Energie-Agentur (dena)
  • Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
  • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
  • Handwerkskammer
  • Bundesnetzagentur
  • Energiewende-Magazin
  • Photovoltaikforum

Bitte beachten Sie, dass dies nur eine Auswahl der genutzten Quellen ist und weitere Quellen für spezifische Abschnitte des Artikels genutzt wurden.